Ein bisschen exotisch wirkt sie schon, die Esskastanie. Dabei könnte man sie mittlerweile durchaus als alteingesessen bezeichnen, immerhin wurde sie bereits vor mehreren tausend Jahren von Griechen und Römern nach Mitteleuropa gebracht. Ihre Früchte wurden von Deutschland aus teils bis nach England verschifft und das sehr witterungsbeständige Holz erfreute sich als Pfosten im Weinberg großer Beliebtheit. Heute sind von den alten Esskastanienbeständen nurmehr Relikte übrig, eine Nutzung findet kaum noch statt. Allerdings könnte sich dies bald ändern. Als wärmeliebende Baumart stehen die Zeichen gut und vielerorts laufen Versuche, sie auch in Deutschland als Forstbaum zu etablieren. Übrigens hat die Esskastanie einen erstaunlichen Überlebensdrang. Alte Stämme und Kronen brechen zwar zusammen, doch die Esskastanie lässt sich davon nicht beirren und treibt neu aus. So kann ein und dieselbe Esskastanie mehrmals austreiben, wachsen, zusammenbrechen und erneut austreiben.